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Fingergras an der Donau

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gerda Leo (1909–1993) [MOSPh01799(107)]
Fingergras an der Donau (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Beschreibung

Zur Werkgruppe “Pflanzen“
Ein bevorzugtes Sujet von Gerda Leo sind Natur-Darstellungen. Von ihren Pflanzenaufnahmen gibt es in der Fotografischen Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) fast 70 Abzüge. Dabei lassen sich zwei Kategorien unterscheiden: Mit Licht kunstvoll inszenierte Blumenstillleben und in der Landschaft gefundene – besser gesehene – Pflanzenstrukturen.

Bei den Blumenbildern isolierte Leo oftmals mittels Aus- und Anschnitt eine einzelne Blüte. In all jenen Aufnahmen spielt das Licht als Seiten- oder Oberlicht in Kombination mit dem Schattenfall oder einem stark verschatteten Hintergrund eine tragende Rolle. Nur so können die Blüten gleichsam selbst leuchten. Mit dieser Art Blumenstillleben steht Gerda Leo in einer Reihe mit den Fotografinnen und Fotografen des “Neuen Sehens“ wie etwa Aenne Biermann (1898–1933) oder auch Albert-Renger-Patzsch (1897–1966), für die die Welt der Pflanze eine große Motivvielfalt bot.

Die Fotografien von Pflanzen in der Landschaft zeigen mehr als eine einzelne Blüte, viel Umgebung lässt Gerda Leo im Bildausschnitt aber auch hier meist nicht zu. Ihr Blick ist unbestechlich: Hier hebt sie die grafische Lineatur des Geästs hervor, da die Zartheit der Halme oder die gefundene Abstraktion bis hin zur scheinbaren Auflösung der Pflanzen im natürlichen Chaos. Wichtigstes stilistisches Element ist hierbei das Spiel von Schärfe und Unschärfe, von Betonung und Auflösung.

Zum Motiv “Fingergras an der Donau
1929 reiste Gerda Leo mit ihrer Freundin Erika Unterbeck ins oberösterreichische Niederranna an der Donau. Einige Aufnahmen wie das "Fingergras an der Donau“ zeugen von dem Urlaub. Silhouettenhaft fotografierte Leo die als Unkraut verschriene Pflanze vor der Flusslandschaft im Sinne des Figur-Grund-Verhältnisses. Diese Beziehung verdeutlichte Leo durch die Schärfe im Bildvordergrund, die die zarten Halme klar konturieren. Im Gegensatz dazu stellt die verschwommene, also unscharfe Landschaft von Donau, Bergen und Himmel im Bildhintergrund die Kulisse für die Pflanzen. Der von Leo gewählte Bildausschnitt sorgt für spannungsreiche Kontraste und Bildschichtungen: Vor dem hellen Flusswasser bis hinein in den hellen Himmel hebt sich das dunkle Fingergras deutlich ab. Das Gegengewicht bilden die "erdschweren“ Elemente unten links und die mäandernde Form der Berge im Hintergrund.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine

Maße

235 x 171 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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